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Kooperation zwischen Sonderpädagogen und Regelpädagogen

Wir verstehen uns als Team aus Regelpädagogen und Sonderpädagogen auf Augenhöhe. Es besteht eine grundlegende Übereinstimmung in den Zielen und Werten der Pädagogen. Es gibt ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Beide können ihre spezifischen Fähigkeiten situationsabhängig einbringen und wechselseitig Führung übernehmen und übergeben. Darüber hinaus besteht eine hohe Bereitschaft zur Kooperation. Es ist zu erwähnen, dass die Kooperation verschiedene Bereiche umfasst. Diese sind im Folgenden aufgeführt:

4.1 Teamabsprachen

Wir unterscheiden vier verschiedene Teams.

  • Kernteam – Klassenlehrer und Sonderpädagogen
  • Fachteam – Fachlehrer und Sonderpädagogen
  • Jahrgangsstufenteam – alle in der Klassenstufe unterrichtenden Lehrer
  • Inklusionsteam – alle Sonderpädagogen der Schule

Die Lehrer der Kern- und Fachteams stehen in engem Austausch miteinander und sprechen die sonderpädagogische Förderung ab. Neben didaktisch-methodischen Fragen im Hinblick auf Individualisierung und Differenzierung nehmen auch hier pädagogische Fragen (z.B. Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, Unterstützung der sozialen Integration) einen großen Raum ein. Diese Belange werden außerdem in den Jahrgangsstufenteams thematisiert.

Im Inklusionsteam kommen die Sonderpädagogen der Schule regelmäßig zusammen. Hier finden Austausch, Beratung und Informationen zu sonder- und inklusionspädagogischen Fragestellungen ihren Platz. Hier ist auch der Ort der Evaluierung und Weiterentwicklung des pädagogischen Konzepts.

4.2 Unterrichtsdurchführung

Kooperation bezüglich der Unterrichtsdurchführung im Team kann in unterschiedlichen Formen erfolgen. Diese reichen von der Beratung des Regelpädagogen durch den Sonderpädagogen bis hin zum gemeinsamen Unterrichten (Team Teaching), in dem beide Lehrkräfte für die Durchführung des Unterrichts verantwortlich sind und wechselseitig die Führung übernehmen:

  •          One teach – one advise

Der Regelpädagoge führt den Unterricht alleine durch und wird im Vorfeld durch den Sonderpädagogen bezüglich individueller Förderung beraten.

  •          One teach – one observe

Eine Lehrkraft übernimmt die primäre Unterrichtverantwortung, während die andere beobachtet.

  •          One teach – one drift

Eine Lehrkraft übernimmt die primäre Unterrichtsverantwortung, die andere unterstützt SuS bei ihrer Arbeit, bei der Regulation ihres Verhaltens etc.

  •          Remedial teaching

Eine Lehrkraft unterrichtet eine Gruppe von SchülerInnen, während die andere mit denjenigen arbeitet, die auf einem anderen Niveau stehen (meist in äußerer Differenzierung).

  •          Supplemental teaching

Eine Lehrkraft führt die Unterrichtsstunde durch, die andere bietet zusätzliches Material und differenzierte Hilfen für diejenigen SchülerInnen, die den Inhalt so nicht bewältigen können (innere Differenzierung).

  •          Team teaching

Die sonderpädagogische Lehrkraft sowie die Lehrkraft der allgemeinen Schule führen den Unterricht mit allen SchülerInnen gemeinsam durch. Dabei übernehmen sie gemeinsam oder abwechselnd die Führung.

4.3 Förderzielorientierter Unterricht

Der Unterricht der Inklusionsklassen konzentriert sich neben den fachlichen Zielen in gleichem Maße auf Förderziele. Je nach Förderbedarf kann es sich dabei um fachimmanente oder um fächerübergreifende Förderziele handeln, die z.B. das Arbeits- oder Sozialverhalten betreffen. Sie werden in den Fachunterricht integriert und bei Bedarf zusätzlich in Einzel- und Kleingruppenförderung verfolgt. In den Klassen 5 und 6 wird in den Hauptfächern verstärkt auf den Erwerb von Methodenkompetenzen geachtet. Zusätzlich gibt es in beiden Klassen präventiv je eine Stunde emotional-soziales Kompetenztraining.

4.4 Methoden und Arbeitsformen

Alle Methoden, die eine Binnendifferenzierung ermöglichen, wie z. B. Stationenlernen, Projektunterricht und Wochenplanarbeit, eignen sich in besonderem Maße für das Arbeiten in Inklusionsklassen. Den SchülerInnen wird themengleiches Material in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und Umfang bereitgestellt, um ein individuell angemessenes Arbeiten zu ermöglichen. Dabei werden die unterschiedlichen Talente und Vorlieben der SchülerInnen berücksichtigt und gefördert. Indem die SchülerInnen die Möglichkeit haben, bei ausgewählten Materialien ihre Ergebnisse selbst zu prüfen (Selbstkontrolle) und Stellung zu den Arbeitsergebnissen anderer zu nehmen (z. B. im Stuhlkreis), lernen sie Eigenverantwortung.

In Inklusionsklassen wird verstärkt auf die Prinzipien guten classroom-managements (tragfähige Lehrer-SchülerInnen-Beziehung, günstige Sitzordnung, klare Regeln und Strukturen, ...) geachtet und mit Motivations- und Verstärkersystemen gearbeitet. Durch unterschiedliche Sozialformen wie z. B. Gruppen- und wechselnde Partnerarbeit sollen die SchülerInnen gegenseitiges Helfen, Loben, Kommentieren und den gegenseitigen Respekt voreinander als notwendig erfahren.

4.5 Aufgabenverteilung

Aufgabe

Regelpädagoge

Sonderpädagoge

Erstellen und umsetzen der Förderpläne

Ergänzung und Unterstützung

schreibt und evaluiert die Förderpläne zweimal im Jahr

Umsetzung und Reflektion der im Förderplan festgelegten Fördermaßnahmen

Alle in der Klasse unterrichtenden Lehrer

Erstellen der jährlichen Überprüfungen des sonderpädagogischen Förderbedarfs

wird durch eine Klassenkonferenz einmal jährlich beschlossen

Benotung/Leistungsbewertung/ Zeugnisnoten

Beide

Verfassen der Berichtzeugnisse

ergänzt und unterstützt

hauptverantwortlich

Korrektur von Klassenarbeiten

Beide in Absprache

Unterrichtsplanung und Durchführung

Beide in Absprache

Beratung /Elternarbeit

Beide

Externe Berichte (außerschulische Förderung)

Nach Bedarf und Absprache